Der Ochsenfrosch der Dubkow-Mühle

Die Dubkow-Mühle liegt ca. 4 km von Raddusch entfernt an der Hauptspree auf halben Wege nach Leipe und gehört auch zu diesem Ort. An der Radduscher Gemarkungsgrenze gelegen, fühlten sich Radduscher wie Mühlenbewohner schon früher irgendwie zusammengehörig. Geschichte der Dubkow-Mühle.

Gastwirt August Konzack hatte Ende 1920 die Idee vom Ochsenfrosch! Der beginnende Ausflugstourismus verlangte nach werbeträchtigen Legenden, die Gaststätten und Herbergen rangen um Aufmerksamkeit und immer neue Gäste. In seiner Gaststätte, der "Dubkow-Mühle", lebte angeblich im Keller ein riesiger Ochsenfrosch - sechs Zentner schwer und von ihm an eine Holzkette gelegt. Wenn späte Gäste den Heimweg schwer fanden, ließ er ihn frei. Der Frosch hüpfte dann in großen Sprüngen voraus und wies mit seiner mächtigen Stimme dem Angeheiterten den Weg. Erlaubte sich aber jemand das kluge Tier zu necken, wurde er in den Modder geführt. So erzählte es August Konzack jedem, der das Giebelbild mit dem großen Frosch an der Kette hinterfragte. Aber gegenwärtig stünde dem Wirt der Frosch nicht zur Verfügung. Altershalber hatte sich das Tier in letzter Zeit bei großen Sprüngen oft überschlagen. Daher habe er ihn vorübergehend zum Auswuchten nach Texas gegeben.

Weshalb die Idee mit dem Frosch von sechs Zentnern? Die Schleuse an der Dubkowmühle besaß bis in die 30er Jahre Falltore. Die Gegengewichte am Tor nennt der Fachmann "Frosch", und genau sechs Zentner schwer sind sie auch gewesen. Vermutlich kam August Konzack beim Betrachten der Falltore diese Idee, eine Idee die zur Legende wurde.

Der polnische Künstler Engelbert Weimann griff diese Legende auf und schuf 2010 den Ochsenfrosch nach seiner Vorstellung: Der Körper ein Frosch, der Kopf ein Ochse, die Kette aus Holz und aus einem Stück gefertigt - und sechs Zentner schwer!


powered by webEdition CMS