Die Radduscher Buschmühle

Die Buschmühle liegt ca. 2 km vom Ort entfernt an der Grobla (auch Südumfluter, im Oberlauf Leineweberfließ genannt) in Richtung Dubkowmühle. 

Heute ist die 2014 aufwändig sanierte Mühle in Privatbesitz. Der Inhaber, Frank Petzold, bietet Gruppen auf Anfrage Führungen durch das Mühlengebäude an. Eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen ist gewährleistet. Regelmäßig öffnet die Mühle für alle Besucher am Himmelfahrtstag und Pfingstsmontag, dem deutschen Mühlentag. 

 

Aktuell ist die Buschmühle für gewerblichen Betrieb oder Gastronomie geschlossen!

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Zur Geschichte der Buschmühle

Die Mühle wurde einst als Kundenmüllerei betrieben, die Bauern brachten das Korn und warteten auf das geschrotete Getreide oder Mehl. Da der Müller Schankrecht besaß, dürfte die Wartezeit nicht allzu lang geworden sein, denn bis 1944 durften Branntwein, Bier sowie Kuchen und kleinere Speisen verkauft werden. Bezahlt wurde früher das Mahlen mit der "Metze", dem Sechzehntel des gemahlenen Mehls. Bis 1810 bestand im Spreewald auch Mahlzwang, d.h., dass die Bauern eine Mühle zugewiesen bekamen. Schwere Hochwasser suchten immer wieder die Mühle heim: 1926/1927, 1930, 1932, 1939/1940, 1947, 1956.

Die Sage "Das Glück des armen Buschmühlenbesitzers" spiegelt die Sorgen und Nöte der Müller im Spreewald wider. Eine tatsächliche Begebenheit war 1894 der "Spuk in der Mühle"

 

1777
Die Buschmühle wird als Mahl- und Ölmühle auf Eichenpfählen gebaut (vorher soll es schon eine Radduscher Mühle an der Spree gegeben haben, heute Dubkow-Mühle).

1850
Holzwehr mit Schleusenmöglichkeit erbaut, die Mühle gehört bis 1880 einer Familie Krüger.

1886
Umbau der Mühle in einen Massivbau, Schilfdach wird durch Ziegeldach ersetzt.

1894
Ludwig Heinze (1863-1937) erwirbt die Mühle von der Familie Stoyan.

1900
Einstellung der Leinöl-Müllerei, Pflanzung der berühmten Magnolie durch Anna Heinze (1857-1912).

1928
Rudolf Heinze (1894-1992) heiratet die Kahnsdorferin Anna Tiltag (1898-1972).

1931
Größere Umbauarbeiten: Ausbau des alten Mahlwerks und Aufstockung des Mahlhauses durch die Firma Trüstedt aus Lübbenau; anstatt mit Wasserkraft wird nun mit Dieselkraft (20 PS-Motor) gemahlen. (Dem Müller wurde das Staurecht entzogen.)

1935
Rudolf Heinze erwirbt vom Vater Ludwig als letzter Müller die Buschmühle.

1935
Weganschluss nach Raddusch, bis dahin war die Mühle nur mit dem Kahn erreichbar.

1944
Ende des Schankrechts

1952
1. Mai: Ende des offiziellen Mahlbetriebs, die Familie mahlt noch bis 1999 für den Eigenbedarf.

1955
Die ehemalige Mühle bekommt Stromanschluss und eine neue Brücke.

1977
Der letzte Müller verlässt die Mühle und wohnt fortan bei seiner Tochter in Raddusch.

2010
Die Immobilie hat einen neuen Besitzer und sieht einem "zweiten Leben" entgegen.

2016
Die Mühle ist in ihrer äußeren Hülle komplett saniert

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