Libellenpark und -weg Raddusch

Erlebnis- und Kunstpfad - ein Projekt des Radduscher Tourismusvereins und des Kunstvereins

Einst war der Spreewald berühmt für seinen Reichtum an Libellen. Rund 44 Arten schwirrten herum. 4 von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Leider auch die Flußjungfer als hochspezialisiert Art der Fließgewässer, wie auch die Grüne Mosaikjungfer, die Asiatische Mosaikjungfer und die Gemeine Keiljungfer. Die Hauptgründe für ihren Rückgang im Wandergebiet sind auf die enorme Verschlechterung der Wasserqualität zurückzuführen. Insbesondere hat hier die Einleitung von Eisenhydroxidschlämmen aus den nahen Braunkohlentagebaue eine äußerst negative Auswirkung. Quelle: Dr. Manfred Werban

LIBELLENPARK
Ein Libellenpark, direkt am Radduscher Hafen gelegen, ermöglicht die Auseinandesetzung mit dem Thema. Kinder können an Modellen die Welt mit den Augen einer Libelle sehen oder erleben, wie eine Libelle auf einem Blatt "landet". Zwei Ruheliegen ermöglichen die Beobachtung der den Himmel kreuzenden Insekten. Außerdem geht der Blick in die Weiten des Spreewalds und zur nahen Alpakafinka.

Blick auf die Info-Tafel | Download Wegeskizze
Mitmachangebote für Kinder:

Die Vorlagen kannst du dir hier runterladen, sie sind auch an der Rezeption des nahen Hotels Raddduscher Hafen erhältlich.

Über die Tierwelt des Spreewaldes erfährst du HIER mehr.

Unser Dank gilt:

  • Stadt Vetschau für Baumaßnahmen und Mitfinanzierung
  • Bioshärenreservat Spreewald (Frau Schäfer) und Dr. Manfred Werban, Burg, für fachliche Unterstützung
  • Liegenbauer Peter Paulick, Missen
  • Modellbauer Jörn Morling, Burg
  • Detlef Mecke, Mandy Weber für Info-Tafel
  • Dieter Weißhahn, Raddusch, für die technische Unterstützung
  • Henrick Stöhr für die Artenbestimmung
  • Christian Kubik für die "Leitlibelle" am Wegeingang
  • sowie dem Ideengeber Ulrich Lagemann, Ortsvorsteher Raddusch

sowie den beteiligten Künstlern - Libellenweg Kunst


Wissenswertes

An den Spreewaldfließen oft beobachtbar:
- Große Königslibelle (anax imperator), Flugzeit: Mai – August
- Vierfleck (libellula quadrimaculata) Flugzeit: April – August
- Paarungsrad der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), Flugzeit: April – August
- Herbstmosaikjungfer (aeshna mixta), Flugzeit Juli – Oktober

Libellen gehören wohl zu den schönsten und größten heimischen Insekten. Trotzdem hat das Interesse und Wissen über diese Insektengruppe erst in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten zugenommen. Dies hängt sicher auch damit zusammen, dass die Gefährdung dieser Insekten enorm zugenommen hat und viele Arten ausgestorben sind.

Libellen sind ein uraltes Insektengeschlecht. Schon vor rund 250 Millionen Jahren flatterten die bis 60 cm großen Tiere durch die Sumpfwälder. Sie waren daher unseren Vorfahren wohl bekannt. Viele volkstümliche Namen sprechen dafür. Manche deuten an, dass man sie sogar fürchtete. Noch heute hört man oft, sie können stechen. Dies ist ein Märchen. Libellen sind ausgesprochene Sonnentiere. An unseren Gewässern kann man sehr gut beobachten, das Baumstümpfe, Schilf – und Wasserpflanzenhalme besonders gern nach einer kühlen Nacht oder einem Tagregen zum Aufwärmen aufgesucht werden. Auch für die Paarung und Eiablage nutzen sie kurze Sonnenperioden. Die Larven aller heimischen Libellen entwickeln sich nur im Wasser. Dabei spielt die Gewässerqualität eine entscheidende Rolle. Der Säuregrad, der Sauerstoffgehalt und die Vegetation sind von besonderer Bedeutung. Deshalb trifft man auch im Spreewald an jedem Gewässertyp ein bestimmtes Artenspektrum an. Dies trifft sowohl für Klein- wie auch Großlibellen zu. Zu den Unterarten zählen wir im Wandergebiet:

Kleinlibellen Vorkommen im Spreewald
Teichlibellen häufig
Schlanklibellen häufig
Federlibelle häufig
Prachtlibellen
Blauflügel Prachtlibelle nur noch selten im Unterspreewald
Gebänderte Prachtlibelle häufig
Großlibellen
Flußjungfern sehr selten
Segellibellen selten
Edellibellen selten

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