Die Fischerei im Spreewald

Im Radduscher Wappen symbolisiert der Karpfen einen früher im Spreewald weit verbreiteten Berufszweig. Neben der meist sehr kleinen Landwirtschaft mit Gemüseanbau bildete die Fischerei ein wichtiges Standbein der Menschen. Auch heute kann von der Fischerei allein niemand mehr leben, denn vom ehemaligen Fischreichtum ist wenig geblieben, auch hält sich der Erlös in überschaubaren Grenzen. In Raddusch gibt es noch zwei so genannte "Altfischer" und einen "Jungfischer", die auf den Spreewaldfließen ihrem Handwerk nachgehen. Im gesamten Spreewald gibt es mehrere Fischervereine, daneben gibt esTeichwirtschaften, wie in Stradow und Schlepzig.

Neben Hecht, Zander, Karpfen, Aal, Schlei und Plötze gehen dem Fischer schon mal gelegentlich auch seltenere Arten ins Netz, so z.B. Wels, Rapfen oder die Quappe. Gerade letztere war im Spreewald früher so häufig, dass sie wegen ihres hohen Fettgehaltes getrocknet und als Kienspan verwandt wurde. Der Rückgang des ehemals schier unermesslichen Fischreichtums ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Urbanisierungsmaßnahmen, zunehmende Gewässerverunreinigungen, den Bestand nicht schonende Fischfanggeräte, Hochwasser, Trockenheit, aber auch die Zunahme der streng geschützten Otterbestände. Inzwischen stabilsiert sich der Bestand wieder: Baumaßnahmen (Fischtreppen), Besatzmaßnahmen und vor allen Dingen die Verbesserung der Wasserqualität haben wesentlich dazu beigetragen. Im Widerspruch dazu steht die zunehmende Verockerung in Teilen des Spreewaldes.


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